Klingende Tonhöhe von Flageolett-Tönen

• Jan 19, 2022 - 01:02

Hallo!

Ich wollte für verschiedene Streichinstrumente, aber auch für die Harfe Flageoletts setzen, die in der korrekten Tonhöhe abgespielt werden. Zu diesem Thema gab es im Forum bereits einige Frage und Lösungsvorschläge. Da es mir nur ums korrekte Abspielen geht würde ich es gerne so machen, dass ich den tatsächlich erklingenden Flageolett-Ton notiere.

Mein Problem dabei: ich weiß leider nicht, um wie viel höher die jeweiligen Töne erklingen. Irgendwo las ich, dass es bei den Celli zwei Oktaven sein sollen, bei Violinen und Bratschen wieder anders.

Deswegen wollte ich gerne um Rat fragen und gleichzeitig auch für andere zukünftige Leser in diesem Thread eine kleine Aufstellung gestalten, an der man sich orientieren kann.
Um wie viel höher klingen Flageoletts bei Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabässen und Harfen?

Liebe Grüße,
Fidelio2


Comments

Nun, ich wurde mal sagen, das die Flageoletts die Tonhöhe haben, als hätte sie man an dieser Stelle ganz normal gespielt (also den Punkt, wo man die Saite am schwingen hindert). Nur, das der Ton Obertonreicher ist, weil sich die Obertöne, der 'anderen Seite der Saite' hinzuaddieren.
Ist simple Physik. Bei einem Flageolett machst Du aus einer Saite sozusagen zwei. Das Verhältnis der beiden Teile bestimmt die Töne, wobei die Schwingung an dem Teil, wo angeschlagen/gestrichen wird, mehr Energie hat (größere Amplitude) und der Saitenteil zum Sattel hin nur durch Resonanz angeregt wird und damit geringere Energie besitzt.
Bei E-Gitarren, wo man ein Flageolett mit dem Plektrum macht, kann man auf Grund der Tonabnahme sehr hohe Flageoletts erzeugen.
Was Du mit
_ Irgendwo las ich, dass es bei den Celli zwei Oktaven sein sollen, bei Violinen und Bratschen wieder anders._
meinst, kann ich mir vorstellen, das es bei einem Celli möglich ist, das man einen Finger bei einer dreiviertel Strecke der Saite vom Sattel aus gesehen, auflegt und auf dem verbliebenen Viertel streicht - was zwei Oktaven entspräche (Oktave 1 zu 2).
Hoffe, ich habe das verständlich genug erklärt.

In reply to by Jojo-Schmitz

Dann mache mal ein natürliches Flageolett auf dem 5. Bund und anschließend auf dem 7. Bund. Da der Ton beim siebten Bund höher ist, muß der Teil, der Angeschlagen wird, den Grundton machen. Kürzere Saitenlänge = höhere Frequenz.
Aber durch Resonanz wird der andere Teil der Saite mit angeregt und schwingt ebenfalls. Allerdings eben energieärmer, also weit leiser. Dazu kommt noch, das sich diese Schwingung nur durch den Hals auf den Korpus überträgt.
Wenn mich meine Physikerinnerungen nicht täuschen, bleibt nach dem Wegnehmen des 'Flageolett-Fingers' die Stelle als 'Aufhängepunkt' für die Schwingung erhalten, da der zu hörende Teil ein vielfaches einer (Halb?)welle des nicht hörbaren Teils ist.
Drum funktionieren natürliche Flageoletts nur bei entsprechenden Verhältnissen (Oktave = 1:2; Quinte = 1:3 (Frequenz = 3:2); Quarte = 1:4 (f=4:3; usw.)

In reply to by tuxan

Flageoletts sollten bei jedem Saiten-Instrument gleich funktionieren, also sicher nicht bei einem Cello anders als bei einer Violine.
Allerdings je länger die Saite, desto höhere Flageoletts, bezogen auch die Höhe der ungegriffenen Saite sind noch hörbar?

In reply to by Jojo-Schmitz

Würde ich auch sagen. Zumindest ist es aus meiner Sicht physikalisch plausibel.
Was die Hörbarkeit angeht. Ich vermute, je kleiner die Länge der Grundtonschwingung desto leiser und auch schwieriger zu bewerkstelligen.
Bei der E-Gitarre bekommt man mit Plektrum und Fingerdämpfung auch noch Flageoletts kurz vorm Steg hin. Aber das im Grunde das gleiche ist, halt nur mit einer anderen Spieltechnik ausgeführt. Wobei ich jetzt verunsichert bin - ich habe die höher in Erinnerung. Will jetzt aber auch nicht erst den Amp aufbauen. Ist 'ne schlechte Zeit für Spiellaune im Mietshaus.

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