MuseScore kann nichts für den Korken im Flaschenhals: System-IRQ-Konfiguration von WIN XP als Absturz-Ursache

• 19. Mär 2013 - 17:08

MuseScore kann nichts für den Korken im Flaschenhals: System-IRQ-Konfiguration von WIN XP als Absturz-Ursache

Ich saß mit einer Chorsängerin vor dem PC und erklärte Noteneingabe mit MuseScore, als der PC sich "aufhängte" (ein "stoned" Computer). Symptome: Bild war sichtbar, aber kein Ton und KEINE Reaktion mehr auf Maus oder Tastatur. Auch nicht mehr auf "Ctrl/Alt/Del" oder, wie man auf Deutsch sagt, den "Affengriff" (Strg/Alt/Entf.)

Bevor ich meine Mitteilung ins Forum poste, sollte ich vielleicht was zu meinem System sagen

> Pentium 4 auf ASUStek Mainboard, 2 GHz, 2 GB RAM
> Onboard-Sound CMI8738/C3DX PCI Audio Device
> Windows XP prof. SP3
> MuseScore 1.3 (neu!),
> Sound-Ausgabe via ASIO4ALL.
> Soundfont "FluidR3_GM.sf2" (Download von MuseScore)

Um es genauer zu sagen: WIRKLICH abgestürzt war der PC (noch) nicht. Aber seine Rechenkapazität ging für "interne" Dinge drauf Nur der RESET-Button (oder der Stromschalter) holte ihn da wieder raus (mit Folgen für Dateien auf Platte und an der Registry.)

Als erste Maßnahme: Computerneustart und auf Viren untersuchen lassen (in diesem Fall von der "Notfall DVD" aus, da startet ein Linux-Betriebssystem mit einem Notfall-Arbeitsplatz). Ergebnis in Kürze: Kein Virus auf meinen Festplatten!

Ich gebe zu, so was kostet Nerven. UND ZEIT. Aber es ist kein Grund, MuseScore zu deinstallieren, denn der Musikus ist mir zwar durchaus für 35% CPU-Kapazitätsauslastung bekannt, aber nicht für 98%!

Das Gratis-Tool "Process Explorer" war hier ganz wesentlich an der Enttarnung der Ursachen beteiligt. Das Tool zeigt nicht nur die Prozesse mit ihrer derzeitigen Aktivität, sondern auch die Zusammenhänge (Mutter-Tochterprozesse, usw.) und erklärt durch Hintergrundfarben, welche man abschalten könnte und welche nicht!

Jedem Windows-User anzuraten: Download von www.sysinternals.com und Installation!

Wie man dabei vorgeht?

Das MuseScore-Fenster horizontal verkleinern und das geöffnete Process-Explorer-Fenster daneben stellen - das ermöglicht MuseScore beim Laden und Ausgeben von Musikdaten technisch "über die Schulter zu sehen". So hat man wenigstens die Chance, beim nächsten Absturz etwas zu erkennen. Als der Rechner sich - wieder mal - aufhängte, wurde im Process-Explorer-Fenster die Ursache, noch so eben vor dem Absturz notiert, sichtbar: 96,8% der Systemleistung gingen für die "Hardware-Interrupts" drauf.

Darüber war - nach Reset und Neustart - in der Hilfedatei des Processs-Explorers etwas zu lesen.

Interrupts and DPCs

On Windows NT-based systems Process Explorer shows two artificial processes: Interrupts and DPCs. These processes reflect the amount of time the system spends servicing hardware interrupts and Deferred Procedure Calls (DPCs), respectively. High CPU consumption by these activities can indicate a hardware problem or device driver bug.

Auf Deutsch: Wenn die Unterbrechungs-Anforderungen dem Zentral-Prozessor hohe Last abverlangen, kann dies einen Geräte-Konflikt oder einen Fehler in einem Gerätetreiber anzeigen.

Das kreist die Anzahl der Verdächtigen bereits mächtig ein. Der "MuseScore-Schluckauf", das war in Wirklichkeit entweder ein Hardware-Fehler oder ein IRQ-Konflikt, der alles an Prozessorleistung beschlagnahmt hatte - und den Windows zu verantworten hat!

Also war es nun an der Zeit, die "üblichen Verdächtigen" zu verhören. Vier mögliche "Heckenschützen" wurde enttarnt.

A) Möglich wäre hier ein Fehler im RAM-Speicher. Das dem nicht so war, bewies ein Start von der "Ultimate BootCD) (unter Linux), auf der auch der Ramtest86 v4.20 gespeichert ist. Der lief über Nacht durch -- fehlerfrei.

B) Der zweite war der "neueste und aktuellste Grafikkartentreiber" für eine Grafikkarte (NVidia GeForce 6200) den ich im Januar grade eben aktualisiert hatte. Und dieser "Treiber" trieb es möglicherweise zu bunt -- was schnell durch die erneute Installation des vorvorigen Treibers (den ich noch in meinem Archiv hatte) zu widerlegen war. Das verringerte die Anzahl der Abstürze, beseitigte sie aber nicht.

C) Der dritte Verdächtige war der Ausgabe-Treiber "ASIO4ALL", der - am Windows-DX vorbei - Sound auf die Hardware ausgibt. Auch hier widerlegte ein schnelles Deinstallieren (Systemsteuerung/Software) mit Probelauf (MuseScore kann auch MIDI via DirectX!) und folgendem Absturz, daß "ASIO" nicht die Ursache war.

D) Kommen wir zu den Hauptversächtigen: die Treiber der Festplatten: IDE ATA/ATAPI-Controller

Nach dem Neustart wurden zuerst in eine bekannte Internet-Suchmaschine die Begriffe

Windows Absturz "Hardware Interrupts"

... und dann in den Suchergebnissen gelesen, gelesen, gelesen.

Dabei stieß ich im Internet auf http://www.informationsarchiv.net/topics/19054/ Und da hatte jemand wohl dasselbe Problem vor sich. Ich zitiere mal aus dieser Diskussion

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Re: 100% CPU Auslastung. Hardware Interrupts

tach zusammen!

HATTE das problem bis heute auch - habs aber zum glück wegbekommen...

eigentlich isses ganz einfach - werd euch mal den weg beschreiben wies bei mir wieder funktioniert hat:

1. rechte maustaste auf ARBEITSPLATZ und EIGENSCHAFTEN

2. HARDWARE -> GERÄTE-MANAGER

3. IDE ATA/ATAPI-Controller auswählen

4. jeweils rechte maustaste auf Primärer, Sekundärer und den dritten aufgelisteten IDE-Kanal bzw -Controller und DEINSTALLIEREN auswählen...

deinstalliert bestenfalls erst alle drei kanäle bzw. treiber bevor ihr windows neu starten lasst.

der rechner startet nun neu und installiert nach dem booten die treiber automatisch erneut, und - wenn alles gut geht - sind eure probleme damit vorbei!

bei mir wars jedenfalls so

falls es nicht geholfen hat könntet ihr alternativ auch aktuelle ide treiber downloaden und es damit probieren. bei mir hat das jedoch nichts gebracht...

hoffe ich konnte helfen...

mfg Grottenolm

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Auch bei meiner MuseScore-Installation hat das Deinstallieren der Festplattentreiber geholfen! Und dabei fiel es mir "wie Schuppen von den Augen". Scharf nachgedacht, MuseScore war auf meinem Rechner ja nicht das einzige "Opfer". Und was haben

> ein Musik -(MIDI-)Editor (MuseScore)
> ein Musikabspielprogramm (VLC-Player)
> die Verzeichnisfenster-Anzeige auf dem Desktop
> ein Virus-Killer (Avira)
> ein Grafiktreiber,
> ein Computerspiel
> ein CD-ROM-Brennprogramm (NERO)

denn alle gemeinsam? Nun, es sind alles Anwendungen, die intensiv auf einen oder mehrere Dateien (=Festplatteninhalte) zugreifen müssen!

Und das legt den Verdacht nahe, daß exakt bei der Datenübertragung von der und zu der Festplatte der "Korken im Flaschenhals" sitzt, der das System ausbremst und für "98,6% Hardware-Interrupts" sorgt. Denn Daten lesen und Schreiben geschieht da im "Interrupt"-Verfahren (IRQ)

Die heutigen WinDosen (ab Windows XP an aufwärts) konfigurieren IRQs alle vollautomatisch, und sie lassen den Anwender noch nicht einmal mehr zur Fehlerkorrektur eingreifen. Jedenfalls nicht direkt. (Soviel zur "Künstlichen Intelligenz, programmiert von Micro$oft"!)

Wenn da eine Korrektur erforderlich wird (z.B. nach Einbau der neuen Grafikkarte, einer weiteren Soundkarte oder einer weiteren Festplatte!), weil da - in der bisherigen, vorigen Konfiguration - nun vermehrt IRQ-Konflikte auftreten, so bleibt einem unerfahrenen Anwender manchmal nur noch eine komplette Neuinstallation des WINDOWS, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Warum? Weil das Installations-Programm (Windows Installer + Script) erst die Hardware prüfen - und dann die geeigneten Treiber installieren und auch die Interruptsteuerung dem entsprechend konfigurieren wird.

Aber indirekt kann ein erfahrener Anwender die IRQ-Steuerung schon beeinflussen, und zwar

1. durch Umstecken von Einbau-Karten (PCI-Steckkarten) - denn jedem Steckplatz ist ein anderer IRQ zugewiesen

2. durch Deinstallieren von falsch konfigurierten Treibern von Hand - was Windows beim nächsten Start zu einer Neuinstallation und Neu-Konfiguration dieser Treiber zwingt.

Genau das bewirkt der Tipp vom "Grottenolm". Ich habe vorher noch zur Sicherheit einen "System-Wiederherstellungspunkt" anlegen lassen, und dann den oben beschriebenen "Grottenolm-Tipp" entsprechend ausgeführt.

WEG WAR DER SPUK! Und die algemeine Performance meines Rechners war mindestens drei Nummern verbessert worden!

Und nun kann ich auch - nachträglich - die vermehrt erkennbaren Symptome benennen, die alle auf dieses Problem "mangelhafte IRQ-Steuerung der Festplatten" hinwiesen:

> MuseScore war häufig betroffen - beim Zugriff auf Daten auf der Festplatte und beim Senden von Daten ans Audio-Gerät..

> VLC-Player und WINDOWS MEDIA-Player konnte zwar einzelne Stücke, aber keine "Wiedergabeliste mit vielen Stücken" abspielen, sondern hängten sich auf.

> Die Fensterinhalte der Verzeichnisse meiner Festplatten kamen nicht zügig auf den Bildschirm, sondern so, als ob eine "Ziege aufs Trommelfell sch..."

> Die Fensterinhalte der Verzeichnisse meiner Festplatten wurden bei Namensänderungen von Dateien z.T. nicht mehr automatisch aktualisiert, sondern es erschien der alte (vorige) Dateiname. Der neue wurde erst dann angezeigt, wenn man Anzeige/aktualisierern aus dem Menu gewählt hatte

> Der Virenkiller Avira kam bei wöchentlichen Suchlauf nicht zum Ende, sondern hängte sich - nach 3 h Suchlauf - auf.

> Beim Versuch, Hilfs- und Fehlersuch-Programme von Festplatte auf DVD oder CD zu brennen, wurden vier "Rohlinge" deshalb gleich geschrottet, weil der Rechner mitten im Brenn-Vorhang "einfror" und Nero 9.0 nicht mehr weiter kam.

Alle diese Probleme wurden mit diesem kleinen Trick, der Windows zur (verbesserten) Neu-Installation NUR und allein der Festplattentreiber zwingt - abgeschossen.

Na ja, vielen Dank an den mir leider unbekannten "Grottenolm!". War schwer zu finden, und die Lösung ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Wirklich nicht. Zu wünschen ist, daß so ein Blödsinn allen Foren-Lesern erspart bleibt. Aber meinen Weg zur "Verhaftung der Verantwortlichen" sollte ich hier im Forum beschreiben, um damit möglichen "Opfern" zu helfen, heftige Probleme, die auch MuseScore betreffen könnten, abzustellen.

Hoffe ebenfalls, ich konnte helfen, und : Keep on Rocking!

FarrierPete

Veni. Vidi. MIDI... >B^(


Comments

Ich hatte bereits in meinem ersten - längeren - Hinweis (siehe oben) die Situation beschrieben, in die man/frau so als unbedarfter Anwender von MuseScore auf einem - zugegeben älteren - PC unter Windows XP prof. SP 3 kommen kann.

Neue Computer kaufen kann jeder. Alte Computer, die für's Kinderzimmer zu langsam geworden und "uncool" sind, weiter sinnvoll nutzen, kann nicht jeder. Schnee von gestern und zum Gähnen langweilig? Liebe MuseScorer, wenn euch das folgende Szenario betrifft, habt Ihr bestimmt keine Langeweile mehr. Es muß nicht genau so passieren - aber es könnte auch bei euch schon morgen soweit sein!

Man startet MuseScore - und der Bildschirm "friert ein", bleibt vor dem Auge einfach stehen. Keine Reaktion des Rechners mehr auf Tasten oder Maus - nur noch auf den "RESET"-Button. Dabei gilt: Wohl dem, der MuseScore grade eben erst gestartet und noch nichts eingegeben/bearbeitet hat. Denn die anderen bemitleidenswerten EDV-Opfer haben in Folge das Vergnügen, sich mit tränenfeuchtem Auge von ihren lieben Daten, von denen sie natürlich noch nichts gespeichert war, aber die immer noch auf dem Bildschirm stehen, zu verabschieden - bevor sie auf den RESET drücken. ("Alte C=64-Hasen-Weisheit": Man kann gar nicht oft genug "zwischenspeichern", während man Daten eingibt. Hoch lebe das Backup!)

Auch wenn ich meine voreilige Erfolgsmeldung zurück nehmen muß, es bleibt bei folgenden zwei Aussagen:

a) MuseScore und seine Helfer "FluidSynth" und "Asio4All" waren nur auf den ersten Blick "Verdächtige". Sie können wirklich nichts dafür, denn sie sind für Festplatten-Kontrolle, DMA und Hardware-Interrupts schließlich nicht verantwortlich.

b) Wenn der Fehler mit Hilfe des "Process-Explorers" als "98,6% Hardware Interrupts" enttarnt wurde, die den ganzen PC ausbremsen, dann sollte man wirklich das glauben, was dessen Gebrauchsanweisung dazu sagt:

Interrupts and DPCs
---------------------------

... High CPU consumption by these activities can indicate a hardware problem or device driver bug. To see the total number of interrupts and DPCs executed since the system booted add the Context Switch column. ...

Also: Verdächtig war hier ein möglicher Hardware-Defekt an meinem PC - oder ein defekter Hardware-Treiber - was sich dann letztlich auch bestätigte.

Jetzt weiß ich: Bei mir war es eine PCI-Steckkarte, ein "SATALink" - Festplatten-Controller, der seit dem letzten BIOS-Update der Hauptplatine mit der Systemsteuerung nicht mehr klar kam und vermehrt für "timeouts" beim Lesen der Platte führte. Mit dem Ergebnis, das Windows XP die Lesegeschwindigkeit der betroffenen Festplatte nach jedem Fehler herunterregelte - aber nicht wieder hinauf, wenn etwas "gut zu lesen" war.

Die Festplatte wurde also immer langsamer, die Lesefehler und die Abstürze hingegen immer mehr. Der Vorgang ist gar nicht so selten und als "DMA-Falle des Windows XP" im Internet bekannt. (Vergl. z.B. http://forums.cnet.com/7723-6142_102-235347/90-100-cpu-time-by-hardware… oder http://www.informationsarchiv.net/topics/19054/)

In der vorigen Version 1.0 meines Tipps (http://musescore.org/de/node/20539) empfahl ich, die ATA-/ATAPI-Treiber mit dem Geräte-Manager zu de-installieren, und Windows somit zu zwingen, sich über den vorhandenen Internet-Anschluß von Microsoft neue Treiber-Kopieen zu holen und die für die Festplatte neu zu installieren. Was zur Folge hat, daß die Platte als "neu" re-installiert wird und vorerst einmal wieder schneller läuft.

In meinem Fall funktionierte das sogar für etwa 36 Stunden, die ohne jeden Absturz durchgearbeitet wurden.

Aber dann kam - nach der voreiligen Erfolgsmeldung im MuseScore-Forum - der böse "stoned Windows-PC" mit dem eingefrorenen Bildschirm zurück. Schlimmer als je zuvor.

Zombies? Von den Toten auferstanden? Also, so manches Mal könnte man schon an EDV-Gespenster glauben. Mitten im Frühling und am hellen Tag. Auch sturmerprobte und leidgeprüfte "alte Hasen" wie ich kommen da manchmal an die Grenzen, wo man dem PC am liebsten mit einem 5 Kilo-Vorschlaghammer drohen möchte. Insbesondere dann, wenn man nach dem Reset im "abgesicherten Modus" viel Datenmüll aus dem System beseitigt hat, dann unter Windows neu startet - um direkt nach dem Start vor den nächsten unbeleuchteten Frozen-PC-Absturz zu rennen, weil der angeschlagene Harddrive schon wieder 100% Interrupts produziert (was mit einer System-Auslagerungsdatei auf diesem Drive zusammenhängt, die Windows im Hintergrund lesen will - wobei es die nächste Interrupt-Sturzflut auslöst!)

Ich mußte eine Menge Diskussionen in verschiedenen Ratgeber-Foren, viele FAQ's, Handbücher usw. lesen, bevor ich das Festplatten-Problem abschießen konnte (wenn's auch letztlich eher ein Zufallstreffer zu nennen ist).

Die Verbindung zur SATA-Festplatte über eine PCI-Karte namens "Silicon Image Sil 3512" war der Korken im Flaschenhals. Denn diese Karte hat ihr eigenes "BIOS", ein Treiberprogramm, und das kam nach dem letzten BIOS-Update (Award Modular BIOS v 6.0) für die Asus P4B533-E-Hauptplatine mit der erneuerten Systemsteuerung nicht mehr klar.

Die erste Hälfte der Problemlösung: Das neue BIOS für diesen SATA-Controller wurde von der Homepage des Herstellers heruntergeladen und installiert, sowie den dazu gehörenden neuen aktuellen Kartentreiber.

Meine sieben Nothelfer auf dem langen und dornigen Lösungsweg waren:

1) Das Programm "Dr. Hardware Sysinfo 2010 Build 10,5" von Peter A. Gebhard. Nur die Gratis-Version, und nicht grade die neueste Fassung, aber zeigt zuverlässig außen an, was "drin" im PC verbaut ist.

2) Die "Notfall-DVD" von Heft 1/2013 einer bekannten deutschen Computerzeitschrift (bzw die Notfall-CD; siehe auch www.computerbild.de/download/COMPUTER-BILD-Notfall-CD-3127466.html). Diese Silberscheibe hat ein startfähiges Linux-Betriebssystem (LessLINUX) lauffähig installiert, kann bei entsprechender BIOS-Einstellung anstelle und vor dem Windows starten, bei Festplatten den eingebauten "Selbsttest" auslösen, und man kann sich das Ergebnis zeigen lassen. Man kann auch von LINUX aus "NTFS"-Laufwerke (Windows) lesen und da Dateien von "A" nach "B" kopieren. Ferner ist da der Browser "Firefox" installiert, und bei vorhandenem Internetzugang kann man damit im Netzwerk nach Hilfe suche. Dieser Notfall-DVD und seinen Tools verdanke ich die Erkenntnis, daß weder die RAM-DDR-Speicherbänke noch die Festplatte selbst defekt sein konnte - unter LessLINUX funktionierte das nämlich alles noch, was unter Windows abstürzte.

3) Das Programm Sysinternals "Process Explorer" v. 11.33b von Mark Russinovich, gratis für jedermann bei www.sysinternals.com als Download zu haben (nur in Englisch). Diesem Programm, dessen Fenster auf der Workbench offen bleiben und bei mehreren Fenstern optional als "always on top" konfiguriert werden kann, verdanke ich die Erkenntnis, daß Hardware Interrupts des Systems zum Absturz bei MuseScore und anderen Programmen führten, und kam damit bei der weiteren Suche nach den Ursachen auf die richtigen Suchpfade.

4) Die kommerzielle Version des Programms "IOBit Advanced System Care v.6 pro", das nach jedem Absturz treu und brav die Datentrümmer aus der Registry und von der Festplatte des Windows XP beseitigte. (Pro Absturz rund 50 neuer Fehler, weil offene System-Dateien beim Reset nicht geschlossen werden konnten. Download von http://www.iobit.com/ Die 15,- € Lizenzgebühr waren eine meiner besten Investitionen!)

5) Der Registry-System-Wizard (Gratis-Download z.B. von http://www.chip.de/downloads/Registry-System-Wizard-.NET_13005025.html) von Frank Ullrich, der zusammen mit der Registry-Datenbank "WinFAQ" dem interessierten Leser den Durchblick verschafft, was da so in der Registry geregelt werden kann.

6) Das sehr empfehlenswerte Anwender-Diskussionforum auf "www.sysinternals.com", wo ich auf

http://forum.sysinternals.com/high-cpu-usage-for-hardware-interrupts_to…

den wesentlichen Hinweis auf die

7) .. MICROSOFT-Knowledge-Base ( http://support.microsoft.com/default.aspx?scid=kb;en-us;817472 )fand. Auf dieser Microsoft-Seite stieß ich auf die Erklärung vieler Ursachen sowie den zweiten Teil der Lösung des Problems - in Form einer "Fix-It-Datei", die die Registratur des PC entsprechend umprogrammieren kann, sowie die Anleitung, wie man die Registry auch notfalls von Hand auf "Lesefehler-tolerant" abändern kann.

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Nach der BIOS-Aktualisierung der SATA-Link-Karte wurde die zweite Hälfte des Problemes gelöst. Erst das Microsoft-"FixIt" ausgeführt, dann neu gestartet - und weg war der böse Spuk! Mein 500 GB-SATA Drive mit MuseScore, Noten, Daten, Soundfonts, ... drauf läuft nun wieder "wie neu" (wenigstens bis zum nächsten Absturz!).

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Hinterher ist man immer schlauer. Rückblickend war im Systemverhalten verdächtig und wies schon früh auf Hardware oder Treiber als Fehlerursache hin:

Es begann damit, das auf dem Taskbalken des Desktops unten rechts nicht mehr alle Tray-Icons (Sinnbilder) erschienen.

Es kam erst vereinzelt, dann immer häufiger zum Absturz mit der "Blauen Scheibe" und einem "Kernal Inpage Error" (Stop 0x 00000077). Man sieht förmlich, wie der PC und alle seine Geräte/Programme vor dem Auge "zerbröseln".

Nicht nur MuseScore, auch andere Programme, z.B. der VLC-MediaPlayer oder der "Avira AntiVir-Scanner" stürzten mit denselben Phänomenen ab

Die Abstürze waren nicht zeitlich und sachlich "reproduzierbar"; sie traten auch unter MuseScore immer an anderen Stellen auf. Mal direkt nach dem Start, dann wieder mitten in der Eingabe beim Zugriff auf die Werkzeugpalette, dann direkt nach dem Abspeichern....

Man merke sich eine "Alte Hasen-Weisheit": Softwarefehler treten immer an derselben Stelle auf, Hardwarefehler zufällig und immer an anderen Stellen. Software (=Programm) -Fehler als Absturz-Ursache lassen sich in den allermeisten Fällen nach einem bestimmten Schema "sicher wiederholen" (Ein fiktives Beispiel: Start der Anwendung - wähle den Menupunkt XYZ - drücke auf die Taste "X" - und schon wieder sehen wir die blaue Scheibe...) Aber den Absturz gewollt provozieren konnte MuseScore bei mir eben NICHT; verdächtig war hingegen, daß fast immer ein Zugriff auf die Festplatte den "Frozen PC"- Absturz auslöste - aber immer an verschiedenen Stellen im Arbeitsablauf. Also war es kein Software, sondern ein Hardware-Problem. (In diesem Fall eine SATALink-Steckkarte mit ihrem BIOS, das nach einem Systemupdate des Motherboards "Störfunk" sendete.)

Trifft das beschriebene Problem nur Win XP? Wohl nicht allein, wahrscheinlich Win 2000 und Win NT auch. Bei Vista, Win 7 oder Win 8 weiß ich das nicht. Aber vielleicht schreibt ja mal ein anderer User über seine Erfahrungen mit der Installation von MuseScore unter anderen Betriebssystemen?

Ich wünsche allen MuseScorern weiter viel Spaß mit dem wirklich tollen MuseScore und allen Arten der Musik im Computer - ungestört von bösen Hardware-Interrupts. Ich hoffe, daß ich dem einen oder anderen durch diese Schilderung einer Erfahrung einen Hinweis geben konnte, wo man Hilfe finden und sich an eine Problemlösung heran arbeiten kann.

Keep on Rockin'!

FarrierPete

Veni. Vidi. MIDI... >B^(

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