Wiedergabe von (Dudelsack-)Verzierungen
Hallo,
mit Begeisterung habe ich die dudelsack-Verzierungen in musescore 2.0 gefunden, gleich verwendet - und wieder rausgeschmissen, da sie rhythmisch voolkommen verkehrt wiedergegeben werden. Das ist extrem schade. Sonst hätte man nämlich das erste Notensatzprogramm, mit dem Problemlos mehrstimmige Dudelsacknoten geschrieben und per Gehör überprüft werden können.
Gibt es da evtl. Einstellmöglichkeiten, die ich nur noch nicht gefunden habe?
Beste Grüße
cehuisken
Comments
Hallo cehuisken,
kannst du mir mal beschreiben, wie du die Verzierungen benutzt hast. Ich bekomme sie nicht in die Partitur.
In reply to Hallo cehuisken, kannst du by mcpitten
Habs gefunden
Hi, cehuisken,
.
bin auf das gleiche Phänomen gestoßen... und habe es bereits im englischen Forum geposted. Bislang leider ohne Echo...
.
> https://musescore.org/en/node/82941
.
Einstweilen kann ich aber ein paar "Workarounds" für die Probleme anbieten.
.
Verwendet man die 234 "Bagpipe Embellishments" (=Vorschlags-Figuren) von der Palette, mag das zwar auf dem Notenbild hübsch aussehen... aber leider ist das nicht zum Anhören. Startet man die Wiedergabe, wird MuseScore auf der Spielpfeife zum "Holperick"... und stammelt, stottert, rappelt... Ursache? Unbekannt. Vermutung: Bug.
Ferner: Die RIESENPALETTE mit 234 Figuren ist unhandlich... man sucht verdammt lange, bis man die entsprechende Figut findet.
.
Workaround: Ich verwende die ganz simple "Vorschlagsnote" (acciaccatura), und schreibe die Figur damit selbst nach. Die Vorschlagsnote hat zwar "offiziell" den Wert 1/8tel, ist aber real kleiner (etwa 1/32stel) Ist im angehängten Beispiel zu hören. (Kaum herauszuhören, daß dies offiziell keine 1/32stel sind!) Und selbst editieren geht viel schneller, als auf der Monster-Palette herum zu suchen.
.
Weitere Unverträglichkeiten MuseScore/Dudelsack...
.
a) DYNAMIK: Ein Dudelsack kennt nur eine einzige Lautstärkeänderung - ganz zu Anfang des Stücks, das "Aufblasen des Sacks" und "Anspringen" der Bordunpfeifen, was etwa von ppp bis ff reicht. Problem: Ist die Note erst einmal "getriggert", wird während ihrer Dauer keine Lautstärke mehr verändert. "crescendo" klappt nicht im bereits zuvor bestehenden Klang!
.
Workaround: 1/1-Noten auflösen in ungebundene 32/32stel - dann klappt es zumindest näherungsweise..
.
b) BINDUNG VON NOTEN: Ein Dudelsack dudelt das gesamte Stück hindurch mit einem einzigen Ton in drei Oktaven, meistens als A-a-a'. Toll, daß dieser Klang bereits im Soundfont enthalten ist. Aber wer glaubt, daß es im weiteren ausreicht, alle Borduntöne in allen Takten zu einem einzigen zu binden (alle Note markieren, Taste [+]) der irrt. Musescore bricht an unvorhersehbarer Stelle den Bordunklang ab - und nimmt ihn nicht von allein wieder auf, trotz Bindebogen.
.
Workaround: Durch Abhören die Stelle auffinden, dort (nur!) den Bindebogen zur vorigen Note löschen. Dann wird an der Stelle künftig die Bordunnote neu getriggert... (Bleibt aber ein wenig zu hören...)
.
c) MENSURIERUNG NICHT BEACHTET. Die Vorschlags-Figuren auf der Palette entsprechen ziemlich exakt dem, was die "Highland Pipe", mensuriert in A-mixolydisch, spielen wird. Nun ist dies aber nur ein Mitglied der großen Dudelsack-Familie... es gibt da ein paar mehr. Schon in Schottland bereits kennt man auch die "Border Pipe", und die ist mensuriert in G-mixolydisch... Und entsprechend müßten ALLE 234 Embellishments" da eine ganzen Ton tiefer notieren!
.
Workaround: Ich verwende die ganz simple "Vorschlagsnote" (acciaccatura), und schreibe die Figur damit selbst nach.
.
d) DEFAULT-SOUND unbefriedigend. Mit dem FluidR3Mono_GM.sf3 wird - so, wie default eingestellt, wahrscheinlich kein Dudelsack-Wettbewerb gewonnen. Null Hall, nun Chorus...
Workaround: Einrichten von doppelten Spuren, eine zweite extra für den Nachhall als Booster, darauf -phasenverschoben- eine etwas leisere Kopie der ersten Spur. siehe
.
https://musescore.com/user/28092/scores/1221071
.
Was da für Harfe und Gitarre beschrieben wird, klappt auch mit dem Dudelsack-Klang.
.
Übrigens, das angehängte Demo zeigt den "Mix-Trick" auch. Man mache einfach alle Spuren sichtbar (Taste [i], alle Spuren als "Sichtbar" markieren, [OK])
.
Könnten die folgenden Links nützlich sein, um mehr über "Bagpipe embellishments" und ihre Anwendung herauszufinden?
.
> http://www.potomacvalleyscottishfiddle.org/public/the_pipers_corner/...
> https://armycadets.com/become-a-cadet/what-youll-do/piping-and-drumming/...
.
Ein wenig mehr "Bagpiping with MuseScore" ist abspielbereit zu finden unter
.
> https://musescore.org/en/node/83401
.
Beide Partituren - "The Battle of the Somme" and "Highland Laddie" - stehen unter vielen anderem zum Download auf armycadets.com, wo man auch Schlagzeugnoten finden kann
.
Hoffe, ein wenig geholfen zu haben.
Grüße
FarrierPete