Eine Stimme in vielfältiger Darstellung

• Jun 7, 2021 - 20:11

Was ich oft benötige: von einem 4-stimmigen Satz (zB: 3xViolinschlüssel, ein mal Bass) möchte ich für jede Stimme viele Varianten erzeugen, zB Geige, Klarinette in B, Altsax in Eb, Horn in F, die Bassstimme im Violinschlüssel in B (Bassklarinette) oder Eb (Bariton-Saxophon). Im Prinzip funktioniert das auch; wenn ich wirklich fertig bin, dann erzeuge ich mit Copy/Paste aus dem 4-stimmigen Satz die neuen Stimmen und dann die entsprechenden Auszüge. Das Elend beginnt, wenn dann in eine der Stimmen eine Änderung (Fehler/Verbesserung/Klarstellung/etc) erfolgen soll; dann muss ich diese Änderung in jeder einzelnen abgeleiteten Stimmen nachziehen..

Was ich gut finde, ist die Tatsache, dass Änderungen in einzelnen Auszügen sich auch in der Partitur niederschlagen. Gibt es eine ähnliche Möglichkeit auch für "eine Stimme in unterschiedlicher Darstellung", d.h.: man ändert nur die (zB) Geigenstimme, und in allen abgeleiteten Stimmen wird diese Änderung automatisch nachgezogen. Gibt es eine "best practice", um diese Aufgabe zu bewältigen?


Comments

Ich hab den "workflow" noch nicht ganz nachvollzogen, wie du die neuen "Stimmen" einfügst; ggfs. einmal eine entsprechende Beispielpartitur mit konkreter Beschreibung, was du erreichen möchtest, hier anhängen. Im Allgemeinen klingt es für mich eher so, als dass du für jede Variation die Änderungen händig vornehmen musst. Vielleicht erleichtert es es, wenn du jede Variation in einer eigenen Partitur speicherst und für die Qualitätskontrolle das Partiturvergleichswerkzeug nutzt: https://musescore.org/de/handbuch/werkzeug-zum-partiturvergleich? Hab aber selbst damit noch nicht gearbeitet.

Einzelstimmen sind bei größeren Partituren ein leider noch nicht stimmig gelöstes Feature.
Etwa ab 20 Stimmen und > 120 Takten wird mit aktivierten Auszügen (die auch noch bearbeitet sind, s.u.)
jede Änderung zur Geduldsprobe, Abstürze sind nicht selten.
Nein, am Speicher liegt es nicht, 32 GB sollten wirklich reichen!
Zeilen- und Seitenumbrüche in den Stimmen möchte man meist anders haben als in der Partitur, Stichnoten und Texte, die nur in den Stimmen erscheinen dürfen, sind das nächste Problem.
Mir ist es nicht gelungen, jemals alles stimmig hinzubekommen, irgendwas hat immer "auf der anderen Seite" wieder zu unerwünschten Effekten geführt. Das war aber gar nicht die Frage.

Stimmen für unterschiedlich transponierende Instrumente lassen sich über Änderungen unter Eigenschaften - Notenzeile/Instrument reativ leicht realisieren. Freilich muss man nach einer Änderung im Notentext alle Varianten wieder durchspielen und die Stimme neu in entsprechend viele Druckdateien exportieren. Das ist aber m. E. das kleinere Übel, kann man dabei wenigstens sicher sein, dass eine Änderung gleichermaßen überall ankommt.

Wer etwas mit Skriptsprachen (shell, python, tcl, ...) umgehen kann, insbesondere mit Strings, für den wäre evtl. ein Blick auf lilypond interessant. Das sind reine Textdateien und die Einarbeitung liegt etwas höher. Aber wenn man einmal ein Skript erzeugt hat, das man nach jeder Änderung aufruft, hat man keinen Arbeitsaufwand mehr.
Allerdings ist die Einstiegshürde nicht unerheblich.

In reply to by tuxan

Danke für den Hinweis. Ich hatte schon daran gedacht, das musicxml-Format zu editieren (klassisch mit java und Doom als xml Parser, das konnte ich mal), aber in diesem Format stehen die einzelnen Noten jeweils transponiert. Ich erinnere mich daran, dass man bei lillypond eine Stimme durch ein paar tags transponieren konnte. Ich fand lilliypond wirklich gut (insbesondere der Output ist wirklich toll), aber die Anbindung an musescore war immer schwierig. Mal schauen, ob ich die Strecke musescore ->musicxml->musicxml2ly-> ->lillypond ->pdf zum Laufen bekomme.

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