Saitenstimmung und Tabulatur bei unterschiedlichen Saitenlängen
Hallo miteinander!
Ich setzte Tabulaturen für 5-saitiges Banjo. Das 5-saitige Banjo hat eine fünfte Saite, die fünf Bünde kürzer ist als die anderen vier Saiten. Das hat zur Folge, dass die offen gespielte fünfte Saite, also in der Tabulatur mit 0 bezeichnet, üblicherweise als hohes g erklingt, aber (so die gängige Tabulatur-Konvention für 5-saitiges Banjo) das Tabulaturzeichen 6 nicht etwa sechs Halbtöne höher als die offene Saite klingt, sondern tatsächlich nur einen Halbton. Eine chromatische Skala auf der 5. Saite gespielt wäre also in üblicher Notation:
0-6-7-8-9-10- ...
Meistens wird die 5. Saite offen gespielt, für etwas ausgefeiltere Stücke wird sie aber durchaus auch gegriffen. Soweit ich die Saitenkonfiguration von Musescore verstanden habe, lässt sich dies nicht darstellen: https://musescore.org/de/handbook/tabulatur#changing-instrument-string-…
Setze ich die Saitenstimmung der 5. Saite auf ein hohes d, dann würden die gegriffenen Töne richtig angezeigt und klingen, dafür wäre aber der Ton der offenen Saite falsch dargestellt (nämlich 5 statt 0). Setze ich die Saitenstimmung der 5. Saite auf das hohe g, dann stimmt der der offenen Saite zugeordnete Ton, aber alle gegriffenen Töne werden 5 Halbtöne zu niedrig klingen.
GIbt es eine Lösung hierfür? Immerhin kommt MuseScore ja mit einer Unterstützung für Banjo, so dass doch schon einmal jemandem dieses Problem aufgefallen sein sollte...
Comments
Besitze zwar eine kleine Auswahl an Instrumenten, aber bei diesem speziellen Thema komme ich dann schon an meine Grenzen des Nachvollziehens. Falls keine andere gezieltere Antwort im deutschen Forum kommt, wäre es sinnvoll, dies ggfs. noch einmal im englischen Forum anzufragen, dort gibt es ein paar Spezialisten bezüglich Zupfinstrumenten.
Am besten machst du eine 6. Saite in d (wie die 1.Saite) dazu, lässt die Tabulatur aber bei 5 Saiten.
Dann wählst du die Töne auf der 6. Saite d.h. die gegriffenen der 5. aus und verschiebst sie mit dem Inspektor auf die 5.
In reply to Am besten machst du eine 6… by wolfgan
Hallo wolfgan,
das klingt sehr gut, ich schaffe es aber gerade nicht, das vollständig nachzuarbeiten. Eine sechste Saite habe ich entsprechend definiert, habe jetzt auch eine in der Luft schwebende Tabulatur-Note auf der nicht dargestellten "virtuellen" sechsten Saite, die auch in der richtigen Tonhöhe erklingt. Wie aber verschiebe ich sie mit dem Inspektor auf die 5. Saite? Mit einem vertikalen Versatz? Damit konnte ich die Bundzahl der Tabulaturnote tatsächlich auf die 5. Saite verschieben, allerdings bleibt jetzt ein kurzer horizontaler Strich an der Stelle, wo die ansonsten unsichtbare 6. Saite verläuft und sich bis zum Verschieben der Bundzahl eben diese aufhielt. Der Strich scheint mir das Stück 6. Saite zu sein, das sonst unter der Bundzahl angeordnet wäre. Wie kann ich diesen Strich unsichtbar machen? Auf jeden Fall schon einmal vielen Dank für die Hilfe!
In reply to Hallo wolfgan, das klingt… by Philipp B
Hallo Phillipp
Sorry den hab ich leider auch nicht weggekriegt. Evtl. hat da ja noch jemand eine Idee.
Noch ein Tip: Ich hab die Anzahl der möglichen Bünde hochgesetzt (bei mir zufällig auf 33) dmit ich Töne von der 1. auf die 5./6. Saite verschieben kann
Gruss
Wolfgang
In reply to Hallo Phillipp Sorry den hab… by wolfgan
Ah, OK, dann weiß ich wenigstens, dass ich nichts falsch gemacht habe! Ob es den Versuch lohnt, eine Note auf der 5. Saite zu setzen, nach unten zu verschieben und deren Farbe auf weiß zu setzen, um den Strich zu verdecken? Das werde ich heute abend mal probieren. Wenn das nicht klappt, dann lebe ich einfach mit dem falsch zugeordneten Klang, mir geht es letztlich sehr viel mehr um die Tabulatur als um irgendein MIDI. Für das Original habe ich ja die Aufnahme, die ich transkribiere... :)
Beschreibt dies nicht dieselbe Problematik (siehe auch das Video dort)?: #275757: Banjo 5th string problem, and proposed fix
In reply to Beschreibt dies nicht… by kuwitt
Ich hab schon einige threads zu diesem Thema gefunden, diesen aber nicht. Vielen Dank für den Hinweiss.
Ich hab die letzte Datei dort aufgemacht und eine Notenzeile mit oktaviertem Violinschlüssel hinzugefügt.
Dabei sieht man dass die Tonhöhe des gegriffenen Tons falsch ist, das ist auch beim Abspielen so.
Genau das wollte ich mit meiner Vorgehensweisse verhindern.
Gruss
Wolfgang
In reply to Beschreibt dies nicht… by kuwitt
Das ist jedenfalls dasselbe Problem, allerdings kann man in dem Video kaum etwas erkennen. Ich werde ausprobieren, ob ich das nachvollziehen kann. Vielleicht wird die angeregte Erweiterung von MuseScore ja irgendwann Realität, so dass es solche Umwege nicht mehr braucht. Auf jeden Fall danke für den Link!
In reply to Das ist jedenfalls dasselbe… by Philipp B
Wenn du es entziffern kanst wäre es schön den Rest der Welt teilhaben zu lassen
In reply to Wenn du es entziffern kanst… by wolfgan
Falls das Video noch nicht entziffert wurde, hier in Kürze, was dort passiert:
In reply to Falls das Video noch nicht… by kuwitt
Gerade kam mir diese idee (ich weiss auch nicht warum erst jetzt):
Bei Stimmungen wo die 1. und 5. Saite gleich sind kan man ja einfach die entsprechenden Töne mit dem Inspector auf die 5. Saite schieben
Gruss
Wolfgang
In reply to Gerade kam mir diese idee … by wolfgan
sorry sollte so lauten: wenn die gegriffenen Töne auf der 1. + 5. Saite gleich sind z.B 1. Saite g + 5, Saite d wie bei fast allen Stimmungen
In reply to sorry sollte so lauten: … by wolfgan
Das habe ich gerade eben auch noch ausprobiert und funktioniert auch! Wow, jetzt habe ich sogar die Qual der Wahl... :)
Allerdings funktioniert diese Lösung nicht für den wirklich sehr akademischen Fall, dass die 1. und 5. Saite gleichzeitig gespielt werden müssen. Aber ich weiß nicht, ob das jemals mit einer gegriffenen 5. Saite gemacht wird, mir ist jedenfalls kein Beispiel bekannt... ;)
In reply to Falls das Video noch nicht… by kuwitt
@kuwitt:
Danke für die Hilfe, da ich mich mit den Details von MuseScore noch nicht so auskenne, hätte ich das alleine kaum nacharbeiten können. Ich habe es aber hinbekommen, wobei ich den Testfall einfach auf die Auswahl einer einzelnen Note reduziert habe (die Mehrfachauswahl habe ich irgendwie falsch gemacht). Also kurz zusammengefasst: die fragliche Note verdoppeln, die falsch klingende Note (mit der richtigen Bundzahl) stumm schalten und dafür eine im Ergebnis in der Tabulatur unsichtbare richtig klingende Note (mit falscher Bundzahl) erklingen lassen. Eine schlaue Lösung, die ich in den seltenen Fällen, in denen ich das brauche, wohl benutzen werde.