Instrumente aus SounFont X dem SoundFont Y hinzufügen?

• Oct 16, 2022 - 14:10

Hallo!

Ich habe mir ja kürzlich den SoundFont GeneralUser GS MuseScore v 1.442.sf2 runtergeladen und ausprobiert.
Da wollte ich gerne fragen, ob es möglich ist, dass man sich nur einzelne Instrumente daraus „behält“ und der Instrumentenliste des normalen Soundfonts MuseScore_General.sf3 hinzufügt.

Ein Beispiel: bei dem neuen Soundfont gefallen mir die Piccoloflöten, Flöten, Oboen und Hörner, die anderen Instrumente jedoch nicht.
Wäre es möglich, dass ich die angeführten Instrumente des neuen SoundFonts der Instrumentenliste des alten SoundFonts hinzufüge? So dass man die Wahl hat zwischen den Flöten des einen Soundfonts und denen des anderen?

LG,
Fidelio2


Comments

In reply to by kuwitt

Wie funktioniert das genau? Habe jetzt eine neue Partitur mit Flöte-Oboe-Klarinette geöffnet, beide SoundFonts geladen und den alten Font aktiviert. Bin jetzt im Mischpult, weiß aber nicht wie ich den Klang der „neuen“ Flöte aktiviere.

LG,
Fidelio2

In reply to by Fidelio2

Vorraussetzung ist, dass über Ansicht->Synthesizer->Fluid beide Soundfonts geladen sind. Dann erscheinen im Mischpult (dort Instrument entsprechend auswählen) unter "Klänge" erst alle des ersten, dann des nächsten Soundfonts (durch drücken der entsprechenden Buchstaben kommst du auch schnell zum gewünschten Klang).

In reply to by kuwitt

Jetzt müsste ich nur noch wissen, welche der vielen aufgelisteten Klänge die (in meinem Beispiel) Piccoloflöte des neuen SoundFonts ist ...

Ich habe jetzt Piccoloflöte, Flöte und Oboe in meiner Partitur. Dann habe ich im Synthesizer den neuen SoundFont geladen, jedoch nicht aktiviert. Ich wollte testweise nur die Piccoloflöte des neuen Fonts als Klang aktivieren, weiß aber nicht, wie ich sie finden soll.

EDIT: Steht neben den neuen Klängen immer eine (1) in Klammern?

LG,
Fidelio2

In reply to by Fidelio2

Die (1) hat nicht unbedingt etwas zu sagen. Aktivieren brauchst du im Synthesizer nichts. Alle Soundfonts, die du über "hinzufügen" dort geladen hast, sind dann im Mischpult auch verfügbar (wie gesagt, werden zunächst alle Klänge zunächst des im Synthesizer obersten Soundfont angzeigt, dann alle des nächsten usw., so dass man manchmal ziemlich weit unten suchen muss). Wie die korrekte Bezeichnung eines Klangs für ein Instrument in einem Soundfont heißt, könntest du z.B. dadurch herausfinden, indem du zunächst jeweils nur einen Soundfont lädst und den anderen löscht.

In reply to by Fidelio2

Dann wird er wohl in dem Soundfont nicht verfügbar sein, bekommst du am besten heraus, wenn du nur diesen geladen hast, "Violinen" als Instrument hinzufügst und schaust, welcher Klang hierfür im Mischpult angezeigt ist. Bedenke, es gibt manchmal Soundfonts nur für bestimmte Klänge und musst deshalb weitere von anderen Soundfonts nutzen (hab z.B. welche, die allein nur Chorstimmen beinhalten).

In reply to by kuwitt

Kleiner Zusatzhinweis:
Mehrere Soundfonts benötigen natürlich auch mehr Systemspeicher und die Ladezeit von Musescore erhöht sich.
Es gibt aber die Möglichkeit unter ->Ansicht ->Synthesizer die geladenen Soundfonts mit 'In Partitur speichern' die Information über die geladenen Soundfonts in die Musescoredatei abzulegen. Zu beachten ist, das beim Öffnen der Musescoredatei diese Soundfonts nicht automatisch mit geladen werden, sondern man den Synthesizer aufrufen und da dann 'Aus Partitur laden' aufrufen muß.
Ein guter Hinweis, daß man das vergessen hat, ist, wenn manche Instrumente anders klingen. Wenn ich mich recht erinnere, werden die Instrumente, die dem 2., 3. ... Soundfont zugewiesen sind, mit dem ersten Instrument des 1. (einzigen) geladenen Soundfonts erklingen. Da ich immer MuseScore_General.sf3 als obersten Eintrag habe, erklingt dann da ein Grand Piano. Ich empfehle bei den geladenen Soundfonts sich eine bestimmte Reihenfolge anzugewöhnen, so das man diese nicht erst ermitteln muß (Ich habe manchmal drei und mehr Soundfonts gleichzeitig geladen).

In reply to by Fidelio2

Wenn du das Mischpult öffnest, ist immer der erste linke Kanal angewählt (hellgrau im Gegensatz zu den andern, die dunkler sind). War bei dir vermutlich die Flöte, da die meist in der Partitur ganz oben angeordnet ist.
Du musst vor der Wahl eines neuen Sounds erst mal den richtigen Kanal, in dem Fall Pauke, selektieren und dann kannst du einen neuen Sound für die Pauke wählen.

In reply to by HildeK

Danke!

Kann es sein, dass es mit dem neuen SoundFont Probleme gibt bei Crescendi und Decrescendi?

Wenn ich mit dem standardmäßigen Font z. B. ein decrescendo für die Flöte eingebe wird das korrekt abgespielt. Wenn ich jedoch den neuen Font in den Synthesizer lade und im Mischpult auswähle bleibt die Lautstärke gleich, die decrescendo-Anweisung wird ignoriert.
Wenn ich im Mischpult wieder zur normalen Flöte wechsle wird die Anweisung ebenfalls ignoriert, so als ob der neue Font verhindert, dass das decrescendo abgespielt wird.

LG,
Fidelio2

In reply to by Fidelio2

Die sf2 Soundfonts können zwar ganz normal Crescendi und Decrescendi, aber nicht z.B. von einer Einzelnote. Auch sfz o.ä. werden nicht dynamisch abgespielt. Zumindest habe ich es bisher mit dem Font nicht geschafft.
Probier mal über acht Achtel hinweg ein crescendo und dann über zwei halbe. Nur wenn eine neue Note kommt, wird die Lautstärke angepasst.

Wenn ich mich recht erinnere, wolltest du den sf2-Font wegen des Klangs an bestimmten Stellen einer Flöte (?).
Bei den sf3-Fonts ist dies möglich, wie im Link von Jojo-Schmitz beschrieben. Aber dann ist dein Problem mit dem Klang wieder da.
Man muss aber auch den Knopf "zu expressiv" im Synthesizer/Dynamik drücken, bzw. im Mixer die Flöte "Flute Expr." wählen.

In reply to by HildeK

Probier mal über acht Achtel hinweg ein crescendo und dann über zwei halbe. Nur wenn eine neue Note kommt, wird die Lautstärke angepasst.

Logisch. Die Kommunikation mit dem Soundfont wird über Midi geführt. Das bedeutet, für jede notierte Note wird der Midikanal, die Nummer des Tonwertes, die Anschlagstärke und die Anweisung "An" (Start) gesendet. Nach Ablauf der Zeitdauer wird der Midikanal, die Nummer des Tonwertes und die Anweisung "Aus" (Stop) gesendet. Jetzt gibt es, soweit ich weiß, nur zwei Midibefehle für die Lautstärke (CC#07 für die Lautstärke [Regler im Mixer] und CC#11 Expression/Feintuning z.B. bei Vibrato) und die müssen auch im Soundfont programmiert sein.
Das bedeutet, das Musescore entsprechende Anweisungen an den Soundfont (Midi) senden muß. Bei Achtelnoten ist das natürlich häufiger als bei halben Noten. Wenn man jetzt auf die Idee kommt, da schreibe ich mit Haltebogen verbundene 16-tel, vermute ich, das Musescore bei der ersten Start sendet und bei der Letzten am Ende der Tondauer Stop. Was ja auch korrekt ist. Am Rande sei noch mit erwähnt, das Soundfonts immer ADSR (Attack, Decay, Sustain, Release) durchlaufen. Bei Sustain kommt es noch drauf an, ob ein Loop definiert wurde oder nicht.
Wenn ich die Zeit und die Lust habe schneide ich bei verschiedenen Szenarien den Midibus mit und Werte das aus.

In reply to by Jojo-Schmitz

Richtig.
Wenn ein Soundfont eine Eigenschaft nicht zu Verfügung stellt, ist daß Problem der verwendete Soundfont.
Ergänzend möchte ich aber auch auf das Kommunikationsprotokoll zwischen MS und dem verwendeten tonalen Ausgabegerät verweisen. Was da nicht implementiert ist, kann man nicht nutzen.

Beispiel:
Es gibt traurigerweise Hersteller, die sich nicht an die Standards halten (mußte ich leider selbst erleiden). Es gibt da ein paar Synthesizerhersteller, die den Befehl "All Notes OFF" (Panic) anders handhaben als definiert. Musescore hat darauf reagiert und sendet deswegen statt einen Befehl 128 Befehle.

In reply to by Jojo-Schmitz

Danke. So tief bin ich in der Materie nicht drin.
Das war meine Beobachtung mit meinen verwendeten Soundfonts.
Der GeneralUser GS MuseScore v 1.442.sf2 kann es offenbar nicht.
Den hatte ich empfohlen, weil Fidelio2 ganz oben schrieb: bei dem neuen Soundfont gefallen mir die Piccoloflöten, Flöten, Oboen und Hörner, die anderen Instrumente jedoch nicht.

In reply to by HildeK

Hallo HildeK,

ich finde den Sound der Flöten in diesem Font auch gut, nur das mit dem crescendo/decrescendo ist halt schade. (Bei den Hörnern muss ich dir in der mittleren und hohen Lage Recht geben, die klingen wesentlich realistischer; lediglich in der tiefen Lage finde ich, dass sie zu sehr nach Tuba klingen, da haben wieder die standardmäßigen Hörner die Nase vorne.)

Kleine OT-Frage, weil du gesagt hast, dass du Hornspieler bist: In der Partitur zu E. Humperdincks Oper Hänsel und Gretel (1893) gibt der Komponist den Hornisten folgende Anweisung:

„Die mit o bezeichneten Töne f sind vom 1. und 3. Horn als Naturtöne, d. h. als Ton 11 der Naturskala wiederzugeben.“

Ich weiß, was die Naturtonreihe ist, kenne Naturtöne jedoch nur von ventillosen Naturhörnern. Wieso aber bekommen die Ventilhörner(!) eine solche Anweisung? Wie spielt man darauf einen Naturton? Vielleicht weißt du da mehr?

LG,
Fidelio2

In reply to by Fidelio2

Sehr viel weiß ich darüber nicht. Ich bin zwar bereits älter (Rentner), aber Musiker-Anfänger :-).
Ich selber spiele ein Doppelhorn (B-Horn und F-Horn mit Umschaltventil), mit Notation in F, im Violinschlüssel.
Meines Wissens bezeichnet man Naturtöne diejenigen, die ohne Ventilbetätigung gespielt werden können. Das ist dann doch das selbe, wie bei ventillosen Hörnern, oder?

Die meisten Töne werden mit dem B-Horn gespielt, es gibt aber einige, die mit dem F-Horn besser passen. Und die Naturtöne sind dann das tiefe F, das C', das F' und dann wird es schwieriger, denn dann kommt ein falsches A' (wird normalerweise mit 1-2 gespielt) und anschließend das C". Weiter geht es mit F" und G", aber die schaffe ich (noch) nicht. Je weiter es nach oben geht, desto eher sind in der Naturtonreihe Zwischentöne dabei, die es in Partituren gar nicht gibt.
Ich wüsste nicht, wie bei der Aussage oben das F anders gespielt werden könnte und erst recht nicht, was er mit ''Ton 11 der Naturtonskala' meint. Da fehlt mir auch viel theoretischer Hintergrund.
Mit dem F-Horn ist die Reihe etwas enger. Da sind das tiefe G, wieder das C', dann aber E', G', noch (mindestens) ein falscher bis zum C" und dann D", E" und G" als Naturton spielbar.
Da vor allem in den höheren Lagen einige falsche Zwischentöne anblasbar sind, ist das Horn spielen gerade in dem Bereich für nicht gerade hoch musikalische Anfänger oft ein Glücksspiel ... Das war mir bei der Wahl des Instruments damals nicht so klar und ist auch noch immer die Ursache für falsch gespielte Töne :-).

Zu den Sounds: es ist halt die Frage, wie viel Aufwand beim Erstellen des Soundfonts getrieben wurde. Der Klang passt nicht immer so wie man sich das vorstellt. Das ist für mich aber zweitrangig. Ich nutze Musescore zum Üben - ich höre da den Rhythmus und auch die Lage richtig.
Zudem kann ein Soundfont, fast egal wie aufwändig erstellt, nicht alle Feinheiten wiedergeben, nicht mal in der Tonhöhe. (Einfache) elektronische Instrumente (Keyboard, E-Piano) sind z.B. nicht in der Lage ein Fis von einem Gb unterschiedlich wiederzugeben. Das ist dort der identische Ton, aber ein Blasinstrumentspieler kann das unterscheiden und je Art der Stimmung (pythagoreisch, harmonisch-rein oder temperiert) müsste man das auch. Elektronische Instrumente und auch das Klavier sind üblicherweise temperiert gestimmt. Also: verlange nicht zu viel! Ich höre leider den Unterschied nicht und kann ihn auch nicht spielen.
Für Details müsstest du aber einen professionellen Musiker fragen!

In reply to by HildeK

„Ich selber spiele ein Doppelhorn (B-Horn und F-Horn mit Umschaltventil), mit Notation in F, im Violinschlüssel. Meines Wissens bezeichnet man Naturtöne diejenigen, die ohne Ventilbetätigung gespielt werden können. Das ist dann doch das selbe, wie bei ventillosen Hörnern, oder?“

Ich weiß leider nicht, wie das bei Ventilhörnern genannt wird.
Auf ventillosen Naturhörnern sind nur die Töne der Naturtonreihe offen spielbar. Meiner Meinung nach wären die Töne auf dem Ventilhorn theoretisch aber auch Naturtöne, nur eben die Naturtöne unterschiedlich gestimmter Hörner, weil man mit den Ventilen eigentlich nichts anderes tut als die Stimmung des Horns zu verändern; man hat sozusagen viele verschiedene Hornstimmungen zur Auswahl und nimmt sich die offenen Töne der jeweiligen Hörner – so habe ich das jedenfalls verstanden.
Hier habe ich die fragliche Passage des F-Horns aus der Partitur herausgeschrieben:
ton-k.png

Und das hier wären die tatsächlich erklingenden Tonhöhen:
ton-kla2.png

LG,
Fidelio2

In reply to by Fidelio2

Wie bei jedem Blechblasinstrument verlängert man mit den Ventilen das Rohr. Das kann man als Änderung der Stimmung bezeichnen. Die Länge des Rohres bestimmt den tiefsten Ton, mit den einzelnen Ventilen kommt man einen halben, einen ganzen oder eineinhalb Töne tiefer oder mit der Kombination eben entsprechend mehr. Die Ventilbögen verlängern das Rohr. Welche Terminologie ein Instrumentenbauer dazu verwendet, ist mir nicht bekannt. Der könnte dazu auch sehr viel mehr sagen :-).
Für mich sind Naturtöne die, die man ohne Ventilbetätigung spielen kann; so tief bin ich jedoch da nicht drin.

Bei den Naturhörnern ist das prinzipiell eingeschränkt, wobei laut Wikipedia durch Stopfen ein Tonänderung bis zu einer Terz möglich sein soll. Die Wellenlänge der Schallwelle muss ein ganzzahliges Vielfaches haben, dann kommt ein sauberer Ton heraus (soweit ich weiß). Das B-Horn hat etwa 2.8m Rohrlänge, das F-Horn ist rund 1m länger (etwa wie die Tuba!).
Deine beiden Bilder oben sind richtig. Das liegt einfach an der vereinbarten Notation in F. Aber es gibt/gab offenbar sehr viele verschiedene Notationen, passend zu den Hornvarianten - suche einfach mal in Musescore nach 'Horn in', da kommen 14 Hörner zur Auswahl. Die sind für unterschiedliche Lagen konzipiert.

In reply to by HildeK

„Für mich sind Naturtöne die, die man ohne Ventilbetätigung spielen kann; so tief bin ich jedoch da nicht drin.“
Ich kann mir den Hinweis des Komponisten nur auf zwei Arten erklären: entweder wollte er dem Hornisten in irgendeiner Art und Weise „helfen“ (wieso er das aber nur in diesen beiden Takten tut wüsste ich nicht, und wieso er denkt, dass ein Hornist nicht selbst weiß, wie er diesen Ton spielen muss, auch nicht), oder es ging ihm um einen besonderen Klang, der dadurch erzeugt wird. Allerdings kann ich in den diversen Aufnahmen keinen klanglichen Unterschied feststellen; dazu kommt, dass die Stelle recht schnell gespielt wird und dieser eine Ton jetzt nicht besonders heraussticht.

“Bei den Naturhörnern ist das prinzipiell eingeschränkt, wobei laut Wikipedia durch Stopfen ein Tonänderung bis zu einer Terz möglich sein soll.“
Genau, das meinte ich damit, dass sich nur die Töne der Naturtonreihe offen spielen lassen. (Ich finde es immer spannend zu sehen/hören, wie Komponisten wie von Weber, Beethoven etc. mit den unterschiedlichen Klängen der gestopften Naturhörner umgegangen sind und sie gezielt für bestimmte Effekte eingesetzt haben!) In Hector Berlioz’ Instrumentationslehre (1844) gibt es ausführliche Tabellen, die zeigen, welche Töne auf den Naturhörnern offen und welche gestopft gespielt werden, inkl. Hinweisen, wie stark das Horn gestopft wird und welcher Klang dabei entsteht.

LG,
Fidelio2

Ich weiß nicht ob es hier einen Moderator gibt, aber falls ja, könnte man evtl. meinen ärgerlichen Tippfehler im Titel des Threads („SoundFont“ statt „SounFont“) korrigieren? Leider kann ich es nicht mehr selbst ändern, und er ist mir erst jetzt aufgefallen.

Danke!

LG,
Fidelio2

Do you still have an unanswered question? Please log in first to post your question.