Nach SoundFont-Probe alles verändert

• 11. Dez 2019 - 14:26

Moin!

Ich habe folgendes Problem: Für den Ersatz des MuseScore-eigenen Tam-Tam-Klanges habe ich mir eine Soundfont-Datei (Sonatina Orchestra) runtergeladen und vorerst alle sf2-Dateien, die die zip-Datei enthielt, in MuseScore geladen. Nachdem ich feststellte, dass mir die Sounds bis auf das Tam-Tam und die Pauken (und dem Grand Piano) nicht passten, habe ich alle Dateien bis auf diese drei und MuseScore_General.sf3 wieder entfernt.
Jetzt spielen die Streicher, sobald ich ihnen ein pizzicato anweise, aber kein pizzicato mehr sondern der Sound wird ersetzt durch den Klang des Grand Piano.
Außerdem muss ich jetzt jedes Mal, wenn ich mir eine Partitur individuell zusammenstelle, die Sounds im Mischpult neu einstellen, weil alle auf "Grand Piano" stehen. Wie ist dies wieder rückgängig zu machen?

LG

Anhang Größe
Große Sinfonie in d-Moll.mscz 28.49 KB

Comments

Bei der Verwendung zusätzlicher Soundfonts ist ein bischen etwas zu beachten. Zu allererst die Reihenfolge der Soundfonts im Synthesizer. Wenn Du einen Soundfont lädst, steht er an oberster Stelle. Und da beginnt Musescore auch mit der Zuweisung.
Ich persönlich schiebe die hinzugeladenen Soundfonts immer unter den von Musescore mitgelieferten. Da bleiben mir alle Zuweisungen zu dem Musescore Soundfont erhalten und bei fehlen des zusätzlichen Soundfonts, werden nur diese auf GeneralMidi=0 gesetzt, sprich auf Grand Piano. Fehlende Soundfonts bewirken also immer eine Zuweisung auf Grand Piano. Eine geänderte Reihenfolge der Soundfonts im Synthesizer bewirkt dann natürlich auch eine andere Zuweisung.
Ich persönlich habe immer den Musescore Soundfont geladen und lade zusätzliche im Synthesizer unterhalb von diesem zu und speichere die Zuweisung in der Datei (In Partitur laden" mit. Man muß dann allerdings nach laden der Datei in den Synthesizer gehen und "Aus Partitur laden" klicken.
Wenn man verschiedene Dateien mit unterschiedlichen Soundfonts gleichzeitig öffnet, kommst es allerdings zu Falschzuweisungen, da der Musescore-Synthesizer für alle geöffneten Dateien zuständig ist. Ähnliches gilt auch für nacheinander geöffnete Dateien mit unterschiedlichen Soundfonts.
Wenn man das einmal durchdrungen hat, ist es simpel.

Antwort auf von tuxan

Danke, das war unglaublich hilfreich, ich dachte schon, dass ich die gesamte erste Skizze weghauen kann ... Allerdings habe ich jetzt noch ein Problem, vielleicht hast du ja eine Idee. Meine Angaben zu Crescendi und Decrescendi scheinen nicht zu wirken. Die Crescendogabeln werden ausgeführt,m die Decrescendi allerdings nicht, die Dynamik bleibt bei der ersten Angabe und wird nicht leiser.

Antwort auf von tuxan

Wenn du dir meine hochgeladene Partitur anguckst, siehst du, dass dem nicht so ist. Nehmen wir ab Takt 95 das Horn in B tief. Der Haltebogen von Takt 97 zu 98 fehlt, den habe ich in meiner Fassung wieder hinzugefügt. Bei mir bleibt das Horn in B tief über alle Takte bis Takt 101 ins vierfache piano aber gleichlaut auf dem Level des piano.

Antwort auf von Johann Schneider

Ich habe es (nachdem ich gepostet habe) geahnt, das es dieser Fall sein wird.
Dafür gibt es eine technische Erklärung. Ich bringe sie mal so, wie sie mir gerade einfällt. Muß nicht exakt so ein, aber im groben stimmts.
Die Musikausgabe erfolgt über Midi (sonst ließen sich wohl keine Soundfonts einbinden). Das bedeutet, es wird per Midi der Notenwert, die Tonhöhe und die Anschlagsstärke, der Kanal mit dem Befehl 'Note on' an die Soundausgabe übermittelt. Nach Ablauf der Tondauer wird der Notenwert auf dem Kanal unter Angabe des Notenwertes die Ausgabe mit 'Note off' beendet.
Es gibt dazwischen keine Möglichkeit, diesen Befehl zu ändern.
Es gibt zwar die Möglichkeit, über CC 07 die (Kanal)Lautstärke zu ändern. Aber ob das hier anwendbar ist, weiß ich nicht (solche Sachen mache ich prinzipiell in der DAW).
Oder kurz gesagt, solange eine Note (Haltebögen verhindern in Midi das 'Note off') in Midi aktiv ist, ist sie darüber nicht mehr veränderbar, nur über bestimmte CC-Befehle (Control Change) - soweit die im tonerzeugenden Gerät existent und aktiviert sind.
Das gleiche gilt auch fürs Cresendo. (Ich habe das ständig, da ich sehr häufig Noten von 4 Takten Länge (und länger) habe. Ich schreibe meine Musik in Musescore und den Klang mache ich dann eh in der DAW.

Antwort auf von tuxan

Nachtrag (interessiert mich jetzt direkt mal):

Also, Musescore verwendet für die Dynamik CC 02 (Breath). Das kann man zum Einen unter Ansicht-Synthesizer-Dynamik nachsehen. Zum anderen habe ich das gesendete Midi mitgeschnitten und da wird mit CC 02 auch in der DAW eine Dynamikänderung erreicht.
Breath wird als CC-Befehl während der Gabeln bei jeder notierten Note gesendet, die durch Haltebogen verbunden sind. Und die DAW reagiert auf die Lautstärkeänderung.
Warum das jetzt in Musescore nicht funktioniert, kann ich Dir nicht sagen. Ich würde Tippen, daß das ein Bug ist.

Anmerkung: Falls das mal funktioniert, wird das natürlich unschön klingen, wenn da eine Reihe ganze Noten mit Haltebogen verbunden sind. Also sehr stufig. Da empfehle ich jetzt schon, in einer anderen Stimme achtel oder ähnliches mit Haltebogen zu schreiben, diese unsichtbar machen und bei den sichtbaren ganzen Noten die Wiedergabe auszuschalten.

Do you still have an unanswered question? Please log in first to post your question.