71 Cent höher

• 30. Apr 2023 - 10:17

Hallo!

Aus technischen Gründen werden Filme z. B. auf PAL-DVDs etwas schneller abgespielt als sie gedreht wurden; dieses Verfahren heißt „PAL Speedup“. Im Wikipedia-Artikel zu diesem Thema steht u. a. folgendes:

„Technisch gesehen wird der Film um 1/24 (4,17 %) schneller abgespielt und auch der Ton erhöht sich um 1/24, was etwa 71 Cent entspricht.“

Ich wollte gerne selbst den Unterschied hören und habe mich gefragt, ob es in MuseScore möglich ist, eine gespeicherte Partitur um 71 Cent höher wiederzugeben, und wenn ja, wie. Vielleicht weiß jemand etwas dazu?

LG,
Fidelio2


Comments

Vorab: ich kann nur für Musescore 3.6.2. antworten.
Dort kann man im Synthesizer die Master-Stimmung für den Kammerton A einstellen, der auf 440 Hz liegt.
Wenn du dort 458 Hz einstellst, dann klingt deine Partitur um ~71 Cent höher.
Wenn du schon die Prozentangabe hast, rechne: 440 Hz * 1,0417 = 458,35 Hz.

Dazu gibt es auch eine Formel:
Frequenz des Ausgangstons f1, Frequenz des Ergebnistons f2, x sei die Centangabe:
Dann ist
Rechnung.png

Der Faktor für die 71 Cent ist 1,0418. Hier sind es gerechnet 4,18% :-).
440Hz * 1,0418 = 458,4Hz.
x kann auch negativ sein für eine entsprechende Erniedrigung der Tonhöhe.

Antwort auf von Fidelio2

Wenn du Prozentangaben hast, ist es ganz einfach. Beispiel: 5% gibt den Faktor 1,05 (so wie die 19% den Faktor 1,19 geben :-)). In deinem Fall waren es 4,17 %, also multipliziere die 440 Hz vom Kammerton A mit dem Faktor 1,0417.
Auch die Wikipedia-Angabe von "1/24" schneller sind der Faktor (1+1/24) = 1,04166.

Wenn du nur die Angabe in Cent hast, brauchst du die Formel. Die kann aber jeder Taschenrechner lösen mit der x hoch y Funktion. Die Zahl 1200 im Nenner der Hochzahl kommen daher, dass 1200 Cent eine Oktave sind. Und dass es 2 hoch irgendwas ist, liegt daran, dass eine Oktave höher die doppelte Frequenz bedeutet.

Oder du verstellst alle Noten im Inspekteur, wie ich auch beschrieben hatte. Das sind direkt die Cent.

Und, stört dich dieser entstehende Frequenzversatz? Man darf es natürlich nicht direkt durch Umschalten vergleichen.

Antwort auf von HildeK

Lieber HildeK,

ich schätze deine Bemühung, mir das zu erklären, aber ich fürchte, bei mir ist da Hopfen und Malz verloren, was solche mathematischen Formeln und Berechnungen angeht :(

Zu deiner Frage: Ja, die Filme (und Serien) werden zu schnell abgespielt, wodurch auch der Ton schneller und höher wird. Schon aus Prinzip bin ich dagegen, weil ich Filme in der originalen Geschwindigkeit (also so, wie sie gedreht wurden) sehen und auch die Stimmen und die Filmmusik korrekt hören möchte. Blu-Rays haben dieses Problem zum Glück nicht mehr, weil es da kein PAL und NTSC mehr gibt und sie die 24 Bilder pro Sekunde, mit denen ein Film gedreht wird, korrekt wiedergeben können.

LG,
Fidelio2

Antwort auf von HildeK

Lieber HildeK,

ich habe jetzt eine andere Rechnung ausprobiert. Wenn ein Stück das Tempo „Achtel = 170“ hat, und es 4,17% schneller läuft, dann müsste es im Tempo 177,41 gespielt werden, oder?

(Falls die Rechnung 170 x 1,0417 = 177,41 stimmt, ist es dann egal, in welcher Taktart ein Stück steht, und ob sich die Tempoangabe 170 z. B. auf die Achtel, die Viertel oder die Halbe bezieht?)

LG,
Fidelio2

Antwort auf von Fidelio2

Lieber Fidelio2,
ja, die Betrachtung ist richtig. Ich bekomme zwar als Ergebnis 177,089. Macht nichts, du hast ja selber deine Rechenkünste bemängelt :-).
Klar, wenn du ein Stück in Musescore genauso hören willst, wie im schneller laufenden Film, dann muss man sowohl die Tonhöhe als auch die Geschwindigkeit um den genau gleichen Prozentsatz erhöhen.
Bei einer Schallplatte, einem Tonbandgerät oder einem Video, ja selbst beim Lichtton in den uralten 16mm Filmen wird beides gleichzeitig beeinflusst, wenn man das Abspielgerät schneller oder langsamer laufen lässt.
Bei Musescore ist das natürlich unabhängig voneinander, wie bei realen Musikern auch: die Bezugsfrequenz für deren Stimmung kann unterschiedlich sein (440Hz oder, wie bei uns 442Hz für den Kammerton A) und das Tempo bestimmt der Dirigent.
Mit moderner Audiosoftware kann man auch beides unabhängig verändern lassen. Da steckt aber eine Menge aufwändige Rechnerei dahinter.

Und ja, es ist egal, worauf sich die Tempoangabe bezieht.

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