Taktbreite exakt festlegen
Guten Tag zusammen,
Ich möchte auf meinem Notenblatt pro Zeile 4 Takte, die exakt gleich breit sind, sodass die Taktstriche immer bündig übereinander liegen. Wenn ich Transkriptionen per Hand notiere, mache ich das auch so, weil die Übersicht viel besser ist.
ich vermisse die Funktion, die Taktbreite exakt festzulegen, die wohl ab Version 2 gestrichen wurde.
Ich habe bereits mit unsichtbaren Notenzeilen experimentiert und die Einstellungen der Mindesttaktbreite verändert. Das Problem ist aber immer das gleiche: Füge ich Noten/Akkordsymbole hinzu oder auch nur einen dickeren Taktstrich, verschieben sich alle anderen Taktstriche so, dass sie nicht mehr übereinander liegen. Die Funktion "Stauchen" und "Dehnen" hilft hier auch nicht.
Ich verstehe nicht, wieso eine so elementare, sinnvolle Funktion dauerhaft entfernt wurde.
Oder bin ich vielleicht nur unfähig, sie zu finden?
Danke für jede Hilfe!
Comments
Prinzipiell "macht man das nicht", d.h. professionellerweise zählt das nicht als "sinnvoll" - so steht es zumindest bei Elaine Gould (hab das Buch nicht da, kann daher die Seite nicht genau sagen). Der Grund ist, dass die unregelmäßige Anordnung der Taktstriche zu verhindern hilft, dass man beim Lesen+Spielen in der Zeile verrutscht. Aber "Schönheit entscheidet der Betrachter" - ich versteh schon, dass man das "schön" finden kann, was immer andere sagen ... und nein, leider weiß ich nicht, ob das mit MuseScore (noch) geht ...
H.M.
Antwort auf Prinzipiell "macht man das… von hmmueller
Genau, nicht für alles und jeden ist das sinnvoll. Bei Jazzkompositionen ist es aber ein Muss, weil man schon beim ersten Blick eine klare Übersicht über die Form des Stückes erhält.
Antwort auf Genau, nicht für alles und… von b782yrmqxq
Da dürftest du Widerspruch ernten. Z.B. von Marc Sabatella, der Jazzer ist und sehr aktiv im Forum und auch der Entwicklung. Wenn das im Jazz so üblich und nötig wäre wie du sagst, wäre das längst wieder implementiert worden.
Antwort auf Da dürftest du Widerspruch… von Jojo-Schmitz
Lieber Jojo, da muss ich leider widersprechen, auch wenn der Kommentar schon 2 Jahre alt ist.
Ich bin seit Jahrzehnten freiberuflicher Jazzmusiker und schlage mich fast ebenso lange mit diversen Notationsprogrammen herum, um hauptsächlich leadsheets (mittlerweile einige tausend) und kleine Arrangements zu schreiben. Angefangen habe ich mit encore, das nicht nur für mich nach wie vor beste und logischste Programm, man konnte alles direkt auswählen und verschieben etc., auch wenn man es vom Umfang natürlich nicht mehr mit heutigen Programmen vergleichen kann. Leider wurde es irgendwann mal nicht mehr supported und ich habe zu Finale wechseln müssen, weil ich damit besser zurechtgekommen bin als mit den für mich gar nicht so intuitiven Sibelius. Nun, Finale scheint ja auch bald Geschichte zu sein und Dorico der Nachfolger. Habe ich mir bereits zugelegt, ärgere mich seit Tagen herum und suche nach Alternativen. Sibelius ist es für mich noch immer nicht, Capella auch nicht. Musescore finde ich eigentlich recht gut und habe es auch schon seit einigen Jahren ohne es wirklich zu verwenden, da ich eben in Finale eingearbeitet bin. Jetzt beschäftige ich mich gerade etwas mehr damit und suche eben genau die Funktion der "festen Taktbreite", daher bin ich hier gelandet
Ich habe schon einige Bandbooks geschrieben und alle meine Kollegen finden sehr wohl, dass eine feste Taktbreite und eine fixe Anzahl von meistens 4 Takten sehr wohl von großem Vorteil ist, weil es den Musikeralltag unglaublich vereinfacht. Es gibt eine Unzahl an schlechten Fakebooks mit schlechter Formatierung, ich habe mittlerweile mein eigenes geschrieben und alle attestieren mir, dass es übersichtlicher als die üblichen anderen ist. Natürlich geht es nicht immer, manchmal muss man aufgrund der Melodie einen Takt manuell vergrößern, aber bei den meisten sheets funktioniert es wunderbar.
Auch wenn Marc Sabatella eine andere Meinung hat, ich kann nicht verstehen, warum es immer noch so schwer ist, ein einfaches leadsheet zu schreiben, egal, in welchem Programm. Auch Finale ist hier sicher nicht vollkommen. Das nächste Problem eine schöne und gut lesbare Akkordsymbolik, das schafft leider auch keiner. Ich habe schon viele sheets und Arrangements von Kollegen lesen müssen und schmunzle oft über die Akkordsymbole.
Jetzt mache ich mich weiter auf die Suche nach der festen Taktbreite, aber offenbar gibt das in MuseScore 4 nicht mehr, oder? Warum eigentlich? Nur weil es Marc Sabatella sagt? Darf man nicht anderer Meinung sein? Aber vielleicht finde ich die Funktion ja doch...
Liebe Grüße
Herbert Swoboda
Antwort auf Lieber Jojo, da muss ich… von jazzherbert
Nein, eine feste Taktbreite gibt es in MuseScore nicht und schon seit MuseScore 2 nicht mehr
Antwort auf Nein, eine feste Taktbreite… von Jojo-Schmitz
Schade, für mich ziemlich essentiell. Werde mich trotzdem mal etwas einarbeiten. Vielen Dank für die rasche Antwort.
Liebe Grüße, Herbert Swoboda
Antwort auf Schade, für mich ziemlich… von jazzherbert
In MuseScore 4 gibt es zumindest eine Einstellung für das Abstandsverhältnis unter Formatierung->Stil...->Takte. Diese zu erhöhen (z.B. auf 2), hilft vielleicht auch ein wenig weiter.
Antwort auf In MuseScore 4 gibt es… von kuwitt
Vielen Dank! Werde mich etwas herumspielen. Offenbar bin ich ja nicht der einzige, der diese Funktion gerne hätte. LG, Herbert
Antwort auf In MuseScore 4 gibt es… von kuwitt
Danke nochmals, bei 4 Takten pro Zeile funktioniert das sehr gut, bei 8 Takten pro Zeile war ich bisher nicht so erfolgreich.
LG, Herbert
Antwort auf Da dürftest du Widerspruch… von Jojo-Schmitz
Hallo, ich habe mich nun etwas eingearbeitet und finde MuseScore ziemlich gut und sehr benutzerfreundlich. Zum Teil verwende ich es bereits. Bzgl. der Möglichkeit die Breite eines Taktes anzupassen habe ich in den letzten Tagen mit einigen Kollegen gesprochen. Einigen ist es nicht besonders wichtig, andere (wie ich) bevorzugen allerdings bei normalen leadsheets eine einheitliche feste Taktbreite. Ich will hier nicht kritisieren, sondern viel mehr anregen zu überdenken, ob das nicht doch eine Überlegung wert ist, zumal ich heute ein Mail von Musescore mit dem Angebot "Songbook for the weeks" bekommen habe. Ich benötige keine Facebooks mehr, trotzdem habe ich kurz durchgeblickt und beim Beispiel-sheet vom Real Book 1 genau diese symmetrische Formatierung entdeckt (bis auf das 1. System wegen Schlüssel und Vorzeichen). Und die ersten Realbooks sind ja doch eine gewisse Referenz. Außerdem geht es ja nicht ausschließlich um einheitliche Taktbreiten sondern um die individuelle Anpassung.
Wie gesagt, es soll nur eine Anregung sein, anbei ein Screenshot.
LG, Herbert
Das ging in MuseScore 1.x (und geht damit auch noch immer)
Siehe auch #24096: Fix measures widths produces shortened line if horizontal frame present, welches eines der Probleme dieser Funktion beschreibt und #313555: Fixed Measure Widths
Antwort auf Das ging in MuseScore 1.x … von Jojo-Schmitz
Danke vielmals! Dann schaue ich mal, ob ich noch eine alte Version finde.
Antwort auf Danke vielmals! Dann schaue… von b782yrmqxq
Siehe https://musescore.org/en/download#Older-and-unsupported-versions